#neir: negative equilibrium interest rate
(negativer Gleichgewichtszins)
Gedanken über eines der zentralsten Probleme unserer Marktwirtschaft
#neir steht für den meiner Überzeugung nach wichtigsten Fehler in unserem Finanzsystem: Dass unser bestehendes Geldsystem (egal ob Euro, US$ oder Yen) negative Gleichgewichtszinsen nicht abbilden kann, diese aber im zumindest zeitweise immer wieder vorkommen. In unserem (Bar-)geldsystem sind negative Realzionsen aber nur durch Kreditausfälle oder Inflation erreichbar, also nur mit nicht minder problematischen Nebenwirkungen.
Zwar bezieht sich meine Herleitung nicht darauf, aber auch nach der Taylor-Regel hätte der Refinanzierungssatz im Jahre 2009 z.B. negativ sein müssen, um den Markt zu räumen.
Ich kritisiere ausdrücklich nicht das Schuldgeldsystem oder fiat money, denn unter einem Goldstandard o.ä. würde das Problem negativer Gleichgwichtszinsen (#neir) noch stärker zum tragen kommen. Ebensowenig kritisiere ich den Zinseszins, der nur deshalb zu exponentiell wachsenden Schulden-Guthaben-Paaren führt, weil der Gleichgewichtszins nicht immer erreichbar ist. Auch das Bargeld an sich kritisiere ich nicht, denn auch dieses hat seine Berechtigung.
Zwar gibt es es etliche Ideen, das Problem zu lösen, ich möchte jedoch keine bestimmte Lösung favorisieren, denn dogmatisches Verfolgen von Lösungen halte ich für gefährlich, wenn das eigentliche Problem nicht wirklich verstanden wurde.
Weitere Informationen zum Thema finden sich hier:
- das #neir Problem in einer grafischen Darstellung
- das #neir Problem in einer textuellen Darstellung
- Aussagen von Ökonomen zum #neir Problem
- #neir in 10 Tweets zur #btw13 (Bundestagswahl 2013)
- natürlicher Gleichgewichtszins: negativer Gleichgewichtszins auch bei Wirtschaftswachstum